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Kister & Partner
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Bildungslücke: Finanzwissen oft mangelhaft

Eine aktuelle Studie zeigt große Defizite beim praktischen Finanzwissen. So weiß die Hälfte der Teilnehmenden nicht, wann Dispozinsen anfallen. Die Studienmacher pointieren: Bei der alltäglichen Finanzbildung in Deutschland gibt es großen Handlungsbedarf.
Welche Versicherungen braucht man am dringendsten? Welche Kosten sind in der Warmmiete enthalten? Und welche Anlageform in Aktien birgt die wenigsten Risiken? Wer derartige Fragen beantworten kann, verfügt über praktisches Finanzwissen – und ist gefeit vor Fehlentscheidungen, die bares Geld kosten können.
Wie aber ist es um das praktische Finanzwissen der Deutschen bestellt? Das Portal Finanztip wollte es wissen – und gab eine repräsentative Studie mit 3.000 Teilnehmenden in Auftrag. Die Probanden sollten Fragen beantworten zu den Themen Versicherungen, Geldanlage, Miete, Kredit, Zinsen. Für das Ankreuzen richtiger Antworten gab es Punkte. In einem zweiten Schritt wurden diese in eine Schulnote übersetzt.
Unwissen bereits bei den Dispozinsen
Die Ergebnisse der Studie aber fallen erschreckend aus. Das zeigt bereits eine praktische Frage zu Dispozinsen. Sie lautet: „Angenommen, Sie haben ein Girokonto mit einem Disporahmen von 1.000 Euro. Ab wann fallen Dispozinsen für Sie an, wenn Ihr Kontostand -500 Euro beträgt?“
Vier mögliche Antworten wurden für diese Frage vorgegeben:
„Es fallen keine Dispozinsen an.“ „Es fallen zunächst keine Dispozinsen an, solange ich das Konto bis zum Ende des aktuellen Monats wieder ausgleiche.“ „Es fallen sofort Dispozinsen an, die mir am Ende des Monats abgebucht werden.“„Weiß ich nicht.“
Die richtige Antwort – Antwort 3. („Es fallen sofort Dispozinsen an, …“) – kreuzten nur 50,9 Prozent der Befragten an. Das bedeutet auch: Fast die Hälfte der Teilnehmer konnte entweder die Frage gar nicht beantworten oder beantwortete sie falsch. Und das, obwohl viele Menschen über einen Dispokredit für ihr Konto verfügen.
51,6 Prozent mit Note Vier minus und schlechter
Was die Teilfragen veranschaulichen, bestätigt sich mit Blick auf das Gesamt-Abschneiden. Die Schulnote Eins oder Zwei würden in dem „Test“ 10,5 Prozent der Befragten erhalten, die Schulnote Drei oder Vier 37,9 Prozent. 51,6 Prozent der Befragten hingegen hätten gemäß Schulbewertung mit einer Vier minus oder schlechter abgeschnitten.
So erhielten 29,5 Prozent der Teilnehmenden 3,5 bis sechs Punkte: Schon in dieser Gruppe hätten viele die Schulnote Fünf. Und 22,1 Prozent der Teilnehmenden erhielten gar nur null bis drei Punkte. Demnach betonen die Studienmacher von Finanztip: Bei einem großen Teil der Befragten ist das Finanzwissen nur mangelhaft ausgeprägt, es fehlt in der Bevölkerung an wichtigen Grundlagen. Eine Tatsache, die auch den Staat in die Pflicht ruft, wie ebenfalls eine aktuelle Schufa-Studie zeigt. Demnach wünschen sich neun von zehn deutschen Jugendlichen, dass Geld- und Finanzthemen stärker in der Schule vermittelt werden.

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